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Auf DVD erschienen: Das komplette Jahrzehnt 1980 bis 1989!
Die Achtziger sind ein Jahrzehnt der Extreme - Aber auch extrem unentschieden: Hier Popper, dort Punker, hier aufgebrezelte New Romantics, dort die Ästhetik des Hässlichen mit
Rasierklingen und Sicherheitsnadeln, hier Skins, dort Neon-Look, hier Pogo, dort Lambada. 'Alles kann, Nichts muss' scheint die Devise dieser Jahre zu sein.
Deutschland erlebt in Person von Nena die Entstehung eines neuen 'Frollein'-Wunders. New Wave und Punk - zunächst als nicht hof- beziehungsweise hörfähig abklassifiziert,
erkämpft sich Aufmerksamkeit, Anerkennung und damit auch einen Platz in den Hitparaden. Gruppen wie Police, Boomtown Rats, Madness und Sex Pistols, die sich zwei Jahre zuvor bei ihren
ersten Festland-Auftritten noch vor einer Hand voll Zuhörer abmühen und ihr spärliches Repertoire teilweise zwei-, dreimal zum Besten geben, füllen zu Beginn der
Achtziger Jahre mühelos große Konzerthallen.
Punk ist eine musikalische Revolution, eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Tugenden des Rock'n Roll, der im Kern immer mit Energie, Sinnlichkeit und Auflehnung zu tun hat.
Punk ist ein Aufschrei von denen da unten gegen die da oben und den sich immer weiter verfeinernden, nahezu konzertanten 'Art Rock' von Genesis, Yes und Konsorten! Es geht nicht um
Virtuosität, sondern um die berühmten drei Akkorde - aber die müssen laut sein, energetisch und wild. Punk macht mit alldem Schluss, was den Rock'n Roll zu verwässern droht:
dem großteils synthetischen Disco-Pop der Siebziger, den adrett gekleideten und angepassten Poppern, den geldfixierten Business-Attitüden, die inzwischen im Pop-Geschäft
vorherrschen. Punk und New Wave sind die ideale Plattform für einen unruhigen Nachwuchs und dessen unbändigen Ausdruckswillen. Punk - als Ästhetik des Hässlichen - ist
der Gegenentwurf zu dem, was damals Hirne und Hitparaden verstopft. Und da die Musikindustrie die Rüpel anfangs mit Missachtung straft, finden die Underdogs neue Vertriebswege. Die
Geburtsstunde der Independent Labels ist da!
Auch in Deutschland verlassen die Bands ihre Proberäume und suchen den Kontakt zu ihrem Publikum. Was man auf den Bühnen des Landes hört, klingt ungeschliffen, roh, schräg -
aber es tönt gut! Die Texte sind naiv, frech, manchmal sogar intelligent. Und das Beste daran: Man ahmt nicht länger die angloamerikanischen Rock'n Roll - Gründerväter nach,
nein, man singt deutsch! Und bald hat man in Anlehnung an das britische New Wave Movement auch hierzulande eine Begriffs-Schublade gefunden: Neue Deutsche Welle. Bands mit lustigen Namen wie
Nichts, Abwärts, Fehlfarben, Einstürzende Neubauten, Jawoll, Geier Sturzflug, Combo Colossale, Frl. Menke, Cosa Rosa, Rodgau Monotones, Gänsehaut, Abstürzende Brieftauben,
Ideal, Trio, Hubert Kah, Markus, Extrabreit, Spliff - stürmen erst die Clubs und dann die Charts.
Und die aufgeschreckten Plattenbosse nehmen alles unter Vertrag, was Deutsch singt und inflationieren dadurch die viel versprechende Bewegung. Nachdem der Pulverdampf verzogen ist und sich die Spreu
vom Weizen getrennt hat, ist klar, dass - dank der NDW - auch Interpreten Gehör finden, die bislang unter der Vorherrschaft angloamerikanischer Pop-Produkte haben leiden müssen:
Falco, Grönemeyer, BAP... Die Neue Deutsche Welle als Phänomen verebbt aber ebenso schnell, wie sie gekommen ist, und die meisten Songs aus dieser Zeit haben heute nur noch
nostalgischen Charakter.
Für BRAVO heißen die Stars der Achtziger Peter Maffay, Modern Talking, David Hasselhoff, Prince, Madonna und Michael Jackson. Eine extrem unterschiedliche Auswahl, aber so waren sie eben,
die Achtziger Jahre!
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